Gebrauchte Fenster als Lichtblick

Das Seniorenzentrum CADONAU errichtet in Chur gerade 32 neue Wohneinheiten für ältere Menschen, die noch selbstständig leben können und wollen. Im Zuge des damit verbundenen Rückbaus dessen ehemaligen Personalhauses konnten dank kurzfristiger Kooperation zwischen dem Bauherrn, der Wilhelm Büchel AG sowie ZirkuLIE insgesamt rund 55 Fenster für die Aktion „Fenster für die Ukraine“ des Vereins RE-WIN gerettet werden.

Vier Mitarbeiter der Wilhelm Büchel AG sind auf der Churer Baustelle an diesem heissen Juli-Vormittag damit beschäftigt, ein grossrahmiges Fenster nach dem anderen durch das enge Stiegenhaus nach draussen zu tragen. Dort wartet bereits das von Projektkoordinator Simon Egger angeführte, dreiköpfige Team von ZirkuLIE, um die wertvollen Bauteile auf Paletten zu schlichten, zu inventarisieren und für den Abtransport vorzubereiten.

Vor Ort ist auch Sandro Demonti, Mitglied der Geschäftsleitung des Seniorenzentrums CADONAU. „Wir haben aus diesem Haus auch schon 25 Küchenzeilen ausbauen lassen, die ein zweites Leben in einem Zürcher Studentenheim gefunden haben“, erzählt der Vertreter des Bauherrn, dem das Thema Nachhaltigkeit auch im laufenden Betrieb – vom Einsatz umweltfreundlicher Reinigungsmittel bis zum Energiesparen – enorm wichtig ist. Vor dem Rückbau des alten Personalhauses überlegte man daher, wie man verhindert, dass auch sonstige, noch gut wiederverwendbare Bauteile auf Deponien landen – und stiess auf RE-WIN. Dieser gemeinnützige Verein hat die Aktion „Fenster für die Ukraine“ ins Leben gerufen, über die seit Oktober 2022 bereits rund 40 LKW-Transporte aus der ganzen Schweiz in Richtung des zerstörten Kriegsgebietes durchgeführt worden sind.

Für Liechtenstein und die angrenzende Ostschweiz ist das von der Stiftung Lebenswertes Liechtenstein gegründete ZirkuLIE - Zentrum für Zirkuläres Bauen ein verlässlicher Partner der Aktion. Mehr noch: Ab September 2024 entsteht in Liechtenstein sogar ein eigenes Lager mit unterschiedlichsten gebrauchten Bauteilen für den Weiterverkauf, wo auch regelmässig Ausstellungen, Veranstaltungen und Wissensvermittlung zum Thema stattfinden werden.

„Die tolle Möglichkeit, insgesamt rund 55 solide und hochwertige Fenster für den nächsten Ukraine-Transport Mitte August zu retten, hat sich recht kurzfristig ergeben. Der Ausbau ging dank Matthias von Rotz, Leiter Spezialtiefbau/Rückbau bei der Wilhelm Büchel AG, und seinem Team kompetent und schnell über die Bühne. Eine Arbeit, für die es nicht ganz leicht ist, überhaupt Unternehmen zu finden. Die Zusammenarbeit hier läuft aber generell unkompliziert und superflott“, streut ZirkuLIE-Projektkoordinator Simon Egger allen Beteiligten Rosen.

Die Arbeiten auf der Baustelle gehen zügig voran. Auf dem Weg in sein Büro deutet Sandro Demonti noch auf den zurzeit ältesten Trakt des Seniorenzentrums: „Ab Herbst 2026 werden wir dort die Innenräume komplett umbauen. Wir überlegen aber schon jetzt, wie und welche gebrauchten Bauteile einer Wiederverwendung zugeführt werden können.“ Beispielhafte Worte dafür, wie man heutzutage konkret und verantwortungsvoll mit dem Thema nachhaltiges, zirkuläres Bauen umgeht.

ZirkuLIE – Zentrum für zirkuläres Bauen

Dröschistrasse 15 (Swarovski Areal)

FL-9495 Triesen

Ansprechpartner: Simon Egger

+423 780 2414

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