Kreislaufwirtschaft konkret umgesetzt
- Datum
- 28. November 2023
Um Kreislaufwirtschaft konkret umzusetzen, dienen uns die «Re-Leiter» und die sieben Prinzipien der Kreislaufwirtschaft als Leitfaden und Inspiration.
Die Re-Leiter
Die Re-Leiter enthält eine breite Palette von hierarchisch angeordneten Optionen im Prozess hin zu einer Kreislaufwirtschaft. Es sind Schritte, die am Anfang oder sogar vor dem Lebenszyklus eines Produkts unternommen werden können, mit Aussicht auf dessen Ende.
Je höher ein Schritt in der Darstellung ist, je grösser sein Beitrag zur Zirkularität. Die intelligente Herstellung und Nutzung von Materialien und Produkten steht an oberster Stelle, da damit Materialien und Produkte am längsten und zum grösstmöglichen Wert im Kreislauf gehalten werden können. Die Verlängerung der Lebensdauer von Produkten kann durch verschiedene Strategien wie Reparatur, Wiederaufbereitung und -herstellung sowie durch eine Wiederverwendung in anderen Anwendungen geschehen. Auch Wiederverwendung und Recycling können den Lebenszyklus von Produkten und Ressourcen verlängern und damit den Verbrauch von Materialien reduzieren, die sonst auf der Deponie landen würden. Eine weitere Option ist die Energiegewinnung aus Materialien durch Verbrennung; dies führt allerdings zu Materialverlust und CO2-Emissionen. Abgesehen von der Abfallentsorgung ist dies die am wenigsten zirkuläre Art der Materialverarbeitung.
Die sieben Prinzipien der Kreislaufwirtschaft
Um ein gesamtheitliches Verständnis der Interdependenzen des Wirtschaftens sicherzustellen, bieten die sieben Prinzipien der Kreislaufwirtschaft einen Ansatzpunkt. Jedes dieser Prinzipien betont die Notwendigkeit, alle Ressourcenfacetten in einem funktionierenden zirkulären Ökosystem zu berücksichtigen.
Materialien: Ziel ist es, dass Materialien auf ihrer höchstmöglichen Wertebene so lange wie möglich zirkulieren. Die Produktauswahl und -zusammensetzung wird so gestaltet, dass sie zirkulär genutzt und einfach getrennt werden können. Darüber hinaus wird der Einsatz von Primärrohstoffen minimiert und die Herkunft und der Transport von Materialien so weit wie möglich reduziert.
Energie: Der Fokus liegt auf einer vollständigen Nutzung erneuerbarer Energien. Hierbei werden erneuerbare Energiequellen zur Norm. Maximale Energieeffizienz wird angestrebt und strukturelle Energieverluste bei Transport und Ressourcenumwandlung vermieden. Zudem halten sich die Produkte der Energiequellen an die zirkulären Grundsätze.
Wasser: Es wird ein durchgängig zirkulärer Wasserkreislauf angestrebt. Wasser wird nachhaltig entnommen, Ressourcen wie Nährstoffe im Wasser werden zurückgewonnen, und das Wasser wird sauber in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt.
Biodiversität: Die Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt stehen im Vordergrund. Aktive Unterstützung der Biodiversität und Anerkennung der ökologischen Vielfalt tragen zur Resilienz der Biosphäre bei, während seltene Lebensräume geschützt und nicht beschädigt werden.
Kultur & Gesellschaft: Die Diversität menschlicher Kulturen wird respektiert und bewahrt. Kulturgüter werden geschützt und Governance-Modelle so gestaltet, dass sie die Bedürfnisse aller Stakeholder berücksichtigen.
Gesundheit & Wohlbefinden: Das Wohl von Menschen und anderen Arten wird priorisiert. Dabei werden toxische und gefährliche Stoffe kontrolliert und mit dem Ziel ihrer Eliminierung gehandhabt. Zusätzlich werden Aspekte wie Luftqualität und psychisches Wohlbefinden berücksichtigt.
(Mehr)Wert: Es wird ein Mehrwert geschaffen, der über den monetären Wert hinausgeht. Dies umfasst Mehrwerte für die Gesellschaft, die Natur und das übergeordnete Kreislaufwirtschaftssystem.
Mit diesen Prinzipien können Ressourcen intelligent, effizient und mit Rücksicht auf Mensch und Umwelt genutzt werden. Es ist mehr als nur eine Unternehmensphilosophie; es ist ein Aufruf zum Handeln für eine nachhaltigere Zukunft.