Was ist Kreislaufwirtschaft?
- Datum
- 16. November 2023
Kreislaufwirtschaft ist ein zentrales Konzept unserer Zeit. ZirkuLIE das Kompetenzzentrum für Kreislaufwirtschaft in Liechtenstein betrachtet sie ganzheitlich. Es geht um den schonenden Umgang mit unseren endlichen und unendlichen Ressourcen. Dabei steht auch das Wohl von Gesellschaft und Biodiversität im Vordergrund.
Unsere Vision ist die Schaffung eines gesellschaftlichen Systems, in dem die Wertschätzung von Ressourcen zentral ist. Materialien sollten nicht einfach nach ihrer Nutzung entsorgt werden. Stattdessen ist es unser Ziel, sie so lange wie möglich mit höchstmöglichem Wert zu nutzen.
Kreislaufwirtschaft ist Teil der Lösung
Die Daten sind klar: Von 2018 bis 2023 hat unsere Welt eine immense Menge an Ressourcen genutzt. Gemäss dem Circularity Gap Report 2023 waren es in diesem Zeitraum mehr als im gesamten 20. Jahrhundert hochgerechnet. Deshalb ist ein Umdenken notwendig.
In der Kreislaufwirtschaft steht nicht der Verbrauch, sondern der Erhalt von Ressourcen im Mittelpunkt. Sie ermöglicht eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch.
Die Potentiale der Kreislaufwirtschaft nutzen
Die Umsetzung zirkulärer Prinzipien in allen Belangen einer Gesellschaft stärkt ihre Zukunftssicherheit. Die Bewahrung von Ressourcen hat positive Effekte für Menschen, Unternehmen und für die Umwelt. Die Fokussierung des Handelns auf erneuerbare Energien und Materialien legt den Grundstein für Nachhaltigkeit. Unternehmen und Organisationen, die jetzt kreislauffähig handeln, sind Pionier:innen. Sie entwickeln innovative, nachhaltige Geschäftsmodelle und bereiten sich auf morgen vor.
Realisierung von Kreislaufwirtschaft ermöglichen
Das ZirkuLIE setzt sich für die Verwirklichung nachhaltigen Wirtschaftens ein. Die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft zeigt unser Engagement und unsere Verantwortung für kommende Generationen. Dazu ist zentral, dass von Beginn an das Ende des Lebenszyklus eines Produktes sowie eines Gebäudes im Blick ist. Dies verlangt ein Umdenken aller Beteiligten in Wertschöpfungsketten.
Im Bauwesen – unserem aktuellen Fokus – sind dies Investor:innen und Bauherr:innen, Eigentümer:innen, Architekt:innen, Handwerker:innen, Bauberater:innen, Baufirmen, Facility-Manager:innen, Abbruchexpert:innen bis hin zu Deponiebetreibenden. Auch Politik, Verwaltung, Bildung und Forschung spielen eine entscheidende Rolle. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kooperation, dem gemeinsamen Planen, Umsetzen, Lernen und Bewerten.
Wie wird das Bauwesen kreislauffähiger?
Ein zirkuläres Bauwesen verkörpert die Zukunft nachhaltiger Baukultur und zielt darauf ab, Ressourcen optimal zu nutzen und den ökologischen Fussabdruck zu minimieren. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien und wasserschonender Ansätze wird nicht nur der Umwelt und der Biodiversität geholfen, sondern es wird auch ein positiver Einfluss auf die Gesellschaft und unsere Gesundheit genommen. Im Zentrum dieser Bemühungen steht das zirkuläre Design von Gebäuden und Bauprodukten. Von Anfang an wird ihre Langlebigkeit in den Vordergrund gestellt.
Dies kann mit verschiedenen innovativen Ansätzen realisiert werden: Die Erhaltung oder Erweiterung der Tragstruktur kann die Nutzungsdauer verlängern, die Abfallmengen reduzieren und die sogenannte graue Umweltbelastung mindern. Eine innovative Wiederverwendung von ganzen Bauteilen ist ebenso zentral wie das Design-for-Disassembly, das die einfache Trennbarkeit von Materialien und Strukturen sicherstellt. Durch modulare und Leichtbauweisen wird der Material-Fussabdruck erheblich reduziert.
Das Engagement geht jedoch über den eigentlichen Bau hinaus. Es beinhaltet den Einsatz von Sekundär-Rohstoffen, lokalen und biobasierten Baumaterialien. Ein digitaler Gebäudepass gewährleistet, dass alle relevanten Informationen jederzeit verfügbar sind. Rückgebaute Materialien werden über Plattformen anderen Projekten zur Verfügung gestellt, und sortenreine Baustoffe werden in den Kreislauf zurückgeführt. Es handelt sich um einen ganzheitlichen Ansatz, der die Bauwelt revolutioniert.