Heilwerk im Naturraum
Das Heilwerk im Naturraum in Mauren ist ein Bauprojekt, welches dank der engagierten Bauherrenschaft besonders ganzheitlich auf Nachhaltigkeit setzt: Vom Einsatz von natürlichen und lokalen Baumaterialien bis hin zum Betrieb des integrierten, öffentlich zugängliches Bistros mit regionalen frischen Zutaten. Das so ein Projekt entstehen kann, braucht es Bauherrinnen und Bauherren, die hinter der Idee stehen. Mit sehr viel Ausdauer waren die Bauherrin und Bauherr konsequent dahinter Nachhaltigkeit bis ins kleinste Detail umzusetzen und zu leben und haben hier Pionierleistung erbracht. Die wichtigsten Details des Projekts und Antworten zu den gestellten Fragen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Wie, wo, was wurde gebaut?
Ort: Mauren, Liechtenstein, am Standort Kirchenbot 1.
Gebäudeart: Ein Praxishaus für komplementärmedizinische Anwendungen.
Bauweise: Besonders nachhaltiger Bau aus heimischen, natürlichen Materialien wie Fichten- und Lärchenholz sowie Hanfkalkziegeln. Die verwendeten Materialien wurden überwiegend regional beschafft, mit einem Fokus auf Holz, das während Vollmondphasen geschlagen wurde („Mondholz“), um dessen positive Eigenschaften zu maximieren.
Bauherrschaft: Christa und Ali Bicer-Beck.
Architektur: Frommelt TU AG.
Baujahr: 2023.
Welche Aspekte der Re-Leiter bildet das Projekt ab?
Reduzierung von Ressourcenverbrauch: Die Verwendung von Mondholz und die Minimierung von chemischen Behandlungen der Materialien und zugleich der geringe Einsatz von Beton tragen zu einer ressourcenschonenden Bauweise bei.
Regionale Wertschöpfung: Durch die Nutzung von lokalem Holz und Hanfkalkziegeln wird die regionale Wirtschaft gestärkt, was ein zentraler Aspekt der Re-Leiter ist.
Energieeffizienz: Die hervorragenden Dämmeigenschaften der Materialien wie Hanfkalk sorgen für einen niedrigen Energieverbrauch.
Erneuerbare Energien: Der Energiebedarf des Gebäudes wird mit regionalen Hackschnitzeln, Solarthermie und Photovoltaik mit Batterieanlage gedeckt
Was macht das Projekt zirkulär?
Das Projekt setzt auf eine nachhaltige Materialauswahl und Wiederverwendung von Rohstoffen. Durch den Einsatz von natürlichen und wiederverwertbaren Materialien wie Holz und Hanfkalk wird ein zirkulärer Ansatz gefördert. Zugleich wurde auf «Sortenreines» Bauen in der Konstruktionsweise geachtet, sodass eine Dekonstruktion und Trennung im Nachgang und Wiederverwendung erleichtert möglich ist.
Wie integriert das Projekt Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in seine Planung und Umsetzung?
Materialauswahl: Die Planung setzt auf recycelbare und langlebige Materialien. Die Kombination aus Holz und Hanfkalk ermöglicht eine Wiederverwertung dieser Rohstoffe am Ende ihrer Lebensdauer.
Energieeffizienz und lokal verfügbare Ressourcen: Die Verwendung von heimischen Rohstoffen und energieeffizientem Design sorgt für eine lange Lebensdauer des Gebäudes und einen geringen Ressourcenverbrauch.
Welche Rolle spielt das Projekt bei der Förderung des systematischen Wandels hin zur Zirkularität in der Baubranche?
Innovation in der Holzverarbeitung: Das Heilwerk Mauren dient als Vorzeigeprojekt, indem es innovative Technologien in der Holzbauweise einsetzt und moderne Techniken mit traditionellen Bauweisen kombiniert.
Vorbildfunktion: Es zeigt der lokalen Baubranche, wie regionale Ressourcen und nachhaltige Materialien erfolgreich eingesetzt werden können, um eine hohe Umweltfreundlichkeit und geringe CO2-Emissionen zu erreichen.
Auf welche Weise trägt das Projekt dazu bei, die Baubranche auf dem Weg zu mehr Zirkularität zu unterstützen?
Das Projekt zeigt durch seine materialgerechte Bauweise und den Fokus auf Nachhaltigkeit, wie eine zirkuläre Bauweise möglich ist. Es bietet ein Modell für andere Bauprojekte, die ebenfalls zirkuläre Prinzipien umsetzen möchten, und trägt so zur Wissensverbreitung bei.
Welche waren die wichtigsten Herausforderungen und Lernpunkte?
Materialbeschaffung: Die Herausforderung bestand in der Verwendung von speziellen, lokal geschlagenen Mondhölzern und Hanfkalkziegeln.
Innovative Bauweise: Die Integration von modernen Technologien mit traditionellen Bauweisen erforderte eine genaue Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette Bau.
Welche Hindernisse wurden bei der Umsetzung des zirkulären Ansatzes identifiziert und welche Erkenntnisse wurden daraus gewonnen?
Ein Hindernis war der Verzicht auf Beton und chemische Behandlungen, was innovative Lösungen für die Bauweise erforderte. Die Lernpunkte umfassen die Erkenntnis, dass eine sorgfältige Materialauswahl und Planung eine ebenso hohe, wenn nicht höhere, Bauqualität gewährleisten können.
Wie wird die Wirkung des Projekts gemessen?
Die Wirkung wird durch die Energieeffizienz, die Verwendung von regionalen Ressourcen, den CO2-Ausstoß während der Bauphase und die Umweltfreundlichkeit der Materialien bewertet. Daten wie der Anteil von wiederverwertbaren Materialien, der Energieverbrauch und die lokale Wertschöpfung können zur Messung des Einflusses auf Umwelt, Gemeinschaft und Wirtschaft herangezogen werden.
Welche Kriterien werden verwendet, um den umfassenden Einfluss des Projekts zu bewerten, und welche Daten werden gesammelt, um die Wirkung zu quantifizieren?
CO2-Reduktion durch Bau und Betrieb.
Energieverbrauch während des Gebäudebetriebs.
Anteil recycelbarer und natürlicher Materialien.
Lokale Wertschöpfung durch Verwendung regionaler Rohstoffe.